Der Begriff Priority List wird von Analysten und Investmenthäusern zur Bewertung der Kursentwicklung einer Aktie verwendet. Bei der US-Investmentbank Goldman Sachs ist die Priority List vor der Recommended List die höchste Einstufung. Während die deutsche Entsprechung für Priority List Unbedingt kaufen lautet, bedeutet Recommended List Kaufen.
Die Orderausführung an den Börsenplätzen in den Vereinigten Staaten ist von einer Vielzahl von Regeln abgesichert, um die Ausführung für den Kunden so sicher und fair wie möglich zu machen. Eine davon ist die Priorität der Ausführungen. So müssen unlimitierte Orders immer vor limitierten Orders bedient werden. Die erste Priorität ist das Limit. Das höchste Gebot (Kauforder) und das niedrigste Angebot (Verkaufsorder) werden immer als Erstes bedient. Nach dem Limit ist die Zeit der ausschlaggebende Faktor. Wenn alle Käufe und Verkäufer im Preis gleich sind, wird diejenige Order zuerst bedient, die als Erstes eingegangen ist. Wenn die vorliegenden Aufträge in Preis und Zeit identisch sind, ist die Stückzahl entscheidend. Normalerweise wird die größere Order zuerst bedient. Round Lots (Stückzahl von 100 oder einem Vielfachen) werden vor Odd Lots (alle anderen Stückzahlen) bedient.
Am 1. Januar 2003 ins Leben gerufenes Handelssegment der Deutschen Börse. Im Prime Standard gelistete Unternehmen müssen Transparenzvorschriften erfüllen, die deutlich über die Zulassungsregeln zum Amtlichen Handel und zum Geregelten Markt hinausgehen: Quartalsberichte, internationale Rechnungslegungsstandards (IAS oder US-GAAP), Veröffentlichung eines Unternehmenskalenders, Veranstaltung von jährlich mindestens einer Analystenkonferenz und die Veröffentlichung von Mitteilungen in englischer Sprache. In die Auswahlindizes der Deutschen Börse wie DAX, MDAX oder SDAX können nur Aktien aufgenommen werden, die im Prime Standard gelistet sind.
Unter einem Prime-Broker wird ein Finanzdienstleister verstanden, der auf die Bedienung von Hedge Fonds ausgerichtet ist. In erster Linie handelt es sich dabei um die Bereitstellung von Fremdkapital gegen Sicherheiten zur Finanzierung von Einschuss- und Nachschuss-Forderungen an Terminmärkten, die Beschaffung von Wertpapieren, Intermediärdienste in Zusammenhang mit der Wertpapieranleihe, die Besorgung und Abrechnung von Wertpapiergeschäften des Hedge Fonds sowie die Verwahrung von Wertpapieren.
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