Hebelzertifikate, auch als Turbozertifikate, Waves, LIF oder LSF bekannt, bewegen sich wie der Basiswert. Steigt der zu Grunde liegende Index um einen Punkt, so klettert das Hebelzertifikat - unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses von beispielsweise 1 zu 100 - um einen Cent. Da der Kapitaleinsatz geringer ist als beim direkten Erwerb des Basisinstruments, weisen diese Papiere einen hohen Hebel auf
Der Hebel gibt an, in welchem Verhältnis ein Optionsschein eine Kursbewegung des Basisinstruments nachvollzieht. Durch diesen Hebel erhält der Spekulant die Möglichkeit, eine große Menge des Kontraktgegenstands beziehungsweise Basiswerts mit einem vergleichbar geringen Kapitalaufwand zu kontrollieren. Dadurch kann überdurchschnittlich an Kursveränderungen im Basiswert (Underlying) partizipiert werden. Bei Futures kommt die Hebelwirkung durch die Margin zu Stande, die nur einen kleinen Teil des Kontraktwerts ausmacht. Bei Optionen und Optionsscheinen wird die Hebelwirkung durch die Options- beziehungsweise Optionsscheinprämie hervorgerufen, die ebenfalls nur einen kleinen Teil des Gesamtwertes ausmacht. Auf diese Weise ergeben sich sowohl große Gewinnchancen als auch hohe Verlustrisiken. Der Hebel wird unterteilt in Gearing (einfacher oder normaler Hebel) und Leverage (theoretischer Hebel).
Die Hauptversammlung (HV) ist ein Organ der Aktiengesellschaft, in der die Aktionäre ihre Rechte ausüben. Insbesondere entscheidet die Hauptversammlung über die Verwendung des Bilanzgewinns, bestimmt den Aufsichtsrat und entscheidet über Maßnahmen der Kapitalbeschaffung. Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sind verpflichtet, an der Hauptversammlung teilzunehmen. Auf der Hauptversammlung legt die Geschäftsführung den Jahresabschluss für das vergangene Geschäftsjahr vor. Mit seiner Stimme wirkt der Aktionär bei der Entlastung des Vorstands (Geschäftsführung) mit, der Entlastung des Aufsichtsrats (Überwachung des Vorstands), Wahl des neuen Aufsichtsrats, Verwendung des Gewinns, Wahl des Abschlussprüfers, eventuell Satzungsänderung, Kapitalerhöhungen oder -herabsetzungen und der Auflösung der Gesellschaft mit. Die Vorschläge zur Tagesordnung veröffentlicht der Vorstand in der Einladung zur Hauptversammlung. Die HV wird mit einer Frist von mindestens einem Monat einberufen.
Hauptrefinanzierungsgeschäfte sind das wichtigste Instrument der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Steuerung der Geldmenge und der Preisniveaustabilität (Inflation). Damit Kreditinstitute Geld ausleihen können, benötigen sie Zentralbankgeld. Dieses stellt die EZB wöchentlich zur Verfügung. Beim geläufigsten Hauptrefinanzierungsgeschäft, dem Standardtender, müssen die Banken nach 14 Tagen das Geld zurückzahlen. Der Zinssatz, zu dem die EZB den Geldhäusern diese kurzfristigen Kredite gewährt, gilt als Leitzins für das Zinsniveau in Euroland. Längerfristige Refinanzierungsgeschäfte haben eine Laufzeit von drei Monaten und werden monatlich durchgeführt.
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